Symbolische Aktion zum 8. Mai
Lichterzelte zur Mahnung an Flucht und Vertreibung vor dem Schweriner Dom. Neben einer Ausstellung von 47 kreativ gestalteten Themen-Plakaten wurde auch der Flucht und Vertreibung von Menschen gedacht.
Vor dem Hintergrund des Gedenkens an den 75. Jahrestag der Beendigung des 2. Weltkrieges luden die Schweriner Bündnisse „Für ein friedliches und weltoffenes Schwerin“, „Schwerin für alle“ sowie engagierte Einzelpersonen und Partnervereine wie der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern e.V. zu einer Demonstration auf dem Marktplatz ein. Die Versammlungsauflagen, die im Zuge der Corona-Pandemie auch in der Landeshauptstadt verschärft wurden, begrenzten die Veranstaltung auf 50 Personen, die unter Berücksichtigung des Abstandsgebotes zusammenkamen. [Impressionen in einer kurzweiligen Dia-Show festgehalten]
Neben einer Ausstellung von 47 kreativ gestalteten Themenplakaten, die das Gedenken an die Gräueltaten des NS-Regimes und pazifistische Forderungen beinhalteten, wurde auch der Flucht und Vertreibung von Menschen gedacht. „Es wird angesichts der direkten Kriegshandlungen unter Einsatz von Waffengewalt oft vergessen, dass etwa 13 Millionen deutsche Flüchtlinge und Vertriebene, aber vor allem auch zwölf Millionen „Displaced Persons“ – ehemalige Zwangsarbeiter und befreite KZ-Insassen aus ganz Europa – nach dem 8. Mai 1945 eine neue Heimat finden bzw. repatriiert werden mussten.“ erläutert Dr. Daniel Trepsdorf vom RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur, der auch ehrenamtlich in der Kommunalpolitik engagiert ist.
- „Die Zelte vor dem Schweriner Dom sind ein Symbol dafür, was für ein Leid und welches Unrecht Menschen wiederfährt, die aufgrund von Krieg, Naturkatastrophen oder ökonomischer Perspektivlosigkeit ihre Heimat verlassen müssen. Allein im letzten Jahr waren über 70 Mio. Menschen weltweit auf der Flucht. Davor dürfen wir nicht die Augen verschließen, denn Ignoranz ist die Grausamkeit der Gleichgültigen.“, so Trepsdorf weiter.