25.04.2015

Begegnung mit eriträischen Flüchtlingen

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Bereits im März 2015 hat die SoR-SmC- Gruppe des Goethegymnasiums Ludwigslust ein neues Projekt in Angriff genommen. Sie will mit drei verschiedenen Themen die Plakatausstellung „ Asyl ist Menschenrecht“ von Pro Asyl e.V. mit Leben erfüllen. Begegnung mit Flüchtlingen ist den SchülerInnen dabei besonders wichtig:

  • Erfahren, wo die Menschen herkommen, Land und Leute, Kultur und vielleicht hier schon Anlässe erkennen, die sie zu einer Flucht, bei der sie Leib und Leben aufs Spiel setzen, motiviert haben,
  • Die Wege ihrer Flucht an Einzelbeispielen nachzeichnen, um einen Eindruck zu bekommen, was diese Menschen auf sich genommen haben. Schließlich auch
  • Deren Erleben in Deutschland kennenlernen und wie Willkommen aber auch Grenzziehung Einheimischer von betroffenen Flüchtlingen wahrgenommen wird.

Das Projekt ist eine Kooperation des Regionalzentrums für demokratische Kultur Westmecklenburg mit der SoR-SmC- Gruppe des Goethegymnasiums Ludwigslust. Ein Einführungsworkshop vermittelte den SchülerInnen bereits einen Einblick in das Thema Asyl und Zuwanderung. Sie lernten hier Begriffe MigrantIn , AusländerIn oder Flüchtling voneinander zu unterscheiden, die rechtlichen Rahmenbedingungen wie auch Verfahrenswege kennen und setzten sich mit gängigen Vorurteilen, die Menschen mit Migrationshintergrund entgegengebracht werden, auseinander. Mit vorbereiteten Fragen und selbstgebackenem Kuchen empfingen sie am 22.4.2015 im Mehrgenerationenhaus Zebef ihre Gäste, sechs Flüchtlinge aus Eritrea, die in der ortsansässigen Gemeinschaftsunterkunft untergebracht sind. Mit dabei war auch Teshome Toaspern, ein vor mehr als zwanzig Jahren aus Äthiopien stammender Ludwigsluster, der nicht nur sprachlich Verständnisschwierigkeiten während der Begegnung überbrückte. Paolo, ein 24-jähriger Eritreer erzählte hier z.B. über seinen lebensgefährlichen Weg als einer der Bootsflüchtlinge. Die Reise hatte er angetreten, als er zur Armee einberufen wurde. Armee bedeutet in Eritrea zumeist, seine Familie und Freunde nicht mehr wiederzusehen. Seine Fluchtbeschreibungen gingen allen Anwesenden sehr nahe. Alle ahnen, was ihre Gäste auf sich genommen haben. Darüber hinaus machten sich die Schülerinnen und Schüler mit Eritrea bekannt, erfuhren so manch Wissenswertes über die Kultur, aber auch über die derzeit politische Situation, die viele Menschen zur Flucht antreibt. Der nächste Begegnungsnachmittag wurde verabredet. Dieses Mal steht ein eritreisches Essen auf dem Programm neben dem näheren Kennenlernen beim gemeinsamen Kochen. Den Abschluss wird eine Ergebnispräsentation in der Schule zur oben genannten Ausstellung bilden. Dann aber lebensnah dargebracht, mit den Erfahrungen, die die Schülerinnen und Schüler dafür aufbereitet haben werden.

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