02.05.2016

CjD Christopherusschule in Rostock wird 42. Schule!

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Zum 42. Mal wurde der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in MV verliehen.
Dieses Mal an der Christopherusschule in Rostock.
Wir gratulieren der Initiativgruppe bestehend aus Luise, Hannah, Luis, Hendrikje, Lea, Swantje und Max zu dieser großartigen Leistung!
Herzlichen Glückwunsch!

Die Titelverleihung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wurde vom Schulleiter Herrn Kästner eröffnet, der der Initiativgruppe seine Anerkennung aussprach. Er zeigte sich deutlich beeindruckt mit welcher Bravour die SoR-SmC-Gruppe den Weg zur Titelverleihung gemeistert und auch den Festakt professionell und mit viel bedacht organisiert haben.
Für den festlichen Rahmen konnte die Initiativgruppe die Mitschülerin und Pianistin Oksana gewinnen, die für diesen Anlass Stücke von Sergei Sergeijewitsch Prokofiev gewählt hatte.


Anschließend sprach Pastor Frank Martens einige Worte und fasste dabei das Wort Courage zusammen. Courage zeigen heißt Herz zeigen, heißt mutig sein, heißt sich für andere einzusetzen, so Pastor Martens. Was couragiertes Handeln bedeutet verdeutlichte Pastor Martens am Beispiel von David und Goliath.


Luise und Hannah von der Initiativgruppe berichteten über die Anfänge. Wie Frau Rau vor einigen Jahren die Idee einer Schule-ohne-Rassimus-AG an die Schüler_innen herantrug und dabei Projekte umgesetzt wurde wie Kochen und Backen mit Asylbewerber_innen, Sammlung von Kleiderspenden für Menschen aus Kobane, Workshops mit dem NDC zum Thema Flucht und die Beteiligung an einem Jugendforum in der Hansestadt Rostock.
Leitspruch für die Aktivitäten war auch der Leitspruch der Schule: Keiner darf verloren gehen.
Nicht nur an der Schule, sondern auch im gesellschaftlichen Umfeld der Schule. Sehr viel Dankbarkeit wurde auch Frau Laduch entgegengebracht, die nach dem Weggang von Frau Rau die Initiativgruppe weiter begleitet hatte und eine große Stütze war.

Danach waren die Paten dran:
Der Bundestagsabgeordnete Peter Stein (CDU) verdeutlichte was Patenschaft für ihn bedeutet: Begleiten und ansprechbar sein, wenn Hilfe, Rat und Unterstützung benötigt wird. Darüber hinaus verwies er darauf, dass es bisher noch keine Gesellschaft ohne Rassismus gäbe. In der Auseinandersetzung mit Rassismus muss sich jede_r selbst und die eigene Haltung kontinuierlich kritisch hinterfragen und dabei die Courage haben, auch an sich selbst zu arbeiten und für die Überzeugung zu streiten.
Imam Jonas Dogesch, Mitglied des Migrantenrats der Hansestadt Rostock, sprach von seiner Familie und seiner Lebensgeschichte und die Erfahrungen, die er als kurdische, alevitische Minderheit in Bezug auf Ausgrenzung und Diskriminierung in der Türkei erleben musste. Daraus entstand sein Wille sich für Schwächere einzusetzen. Für diese Überzeugung wurde er gefoltert und musste immer wieder ins Gefängnis. Als er schließlich von einem türkischen Gericht in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde, entschied er sich zur Flucht. Als Geflüchteter in Deutschland erlebte er, dass viele andere Geflüchteten sehr schlechte Erfahrungen machen mussten. Das bewog ihn dazu sich in seinem politischen Engagement für Flüchtlinge einzusetzen und dies auch weiterhin zu tun.

Anschließend stellte die Initiativgruppe noch den Ausblick vor.
Ihr Ziel ist es innerhalb der Schule eine bunte und tolerante Schulkultur weiter voranzutreiben und ihre Mitschüler_innen für Diskriminierungsproblematiken kontinuierlich zu sensibilisieren.
Um auch weiterhin produktiv arbeiten zu können bedeutet das, jüngere Schüler_innen anzusprechen und in die Gruppe einzuladen. Für die Zukunft sind verschiedenste Veranstaltungen, Ausflüge und Workshops geplant, um den Titel auch weiterhin mit Leben zu füllen.
Zum Schluss wurde der Titel durch die Landeskoordinatorin verliehen.
Wir wünschen der Initiativgruppe alles Gute für den weiteren Weg und stehen gerne jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

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